Spätestens seit dem Social Media Zeitalter weiß man, dass Empfehlungen Kaufentscheidungen wesentlich beeinflussen. Auch im Bewerbungsprozess gewinnen sie immer mehr an Bedeutung. Vor allem sind sie dann extrem hilfreich, wenn Dienstzeugnisse nichtssagend oder erst gar nicht vorhanden sind. Empfehlungen, als Mundpropaganda, ist nicht nur die älteste Art von Werbung, sondern auch die ehrlichste. Und diese sollten Sie in Zukunft in Ihrer Bewerbung nicht außer Acht lassen.
Sollte Ihr Dienstzeugnis nicht aussagekräftig genug sein, können Sie eine:n Kolleg:in aus dem alten Unternehmen bitten, Ihnen ein Referenzschreiben zu verfassen. Kurz und bündig. Nicht mehr als 3 bis 5 Sätze. Achten Sie darauf, dass jene Kompetenzen gelobt werden, die im nächsten Job unabdingbar sind. Wenn Sie zum Beispiel in eine andere Branche wechseln möchten, dann sollte im Referenzschreiben Ihre äußerst rasche Einarbeitungsfähigkeit in fremde Aufgabenbereiche erwähnt werden. Wenn es um Ihr „hohes“ Alter geht, dann wird die Erfahrung, Abkürzungen im Lernprozess für das gesamte Team, Mentorenfähigkeit oder lang trainiertes Urteilsvermögen gelobt. Wichtig ist, dass man Referenzschreiber:innen Glauben schenken kann. Also von der Position her kompetent und dadurch für den Leser schlüssig wirkend.
Beispiel: Frau Maier hat mich vor allem dahingehend immer wieder positiv überrascht, wie schnell sie sich in neue Themenfelder (Automotiv, Umwelttechnik, Pharma) eingearbeitet hat. Kompetenter hätte jemand vom Fach die Projekte nicht umsetzen können. Schade, dass wir diese Kompetenz nicht mehr nutzen können und alles Gute, DI M. Achter, Projektleiter Firma XY
Sollten Sie jung „frisch von der Uni“ sein und es für Personaler:innen, aufgrund Ihrer Ausbildung, nicht ganz schlüssig sein, warum Sie in dieser Branche arbeiten wollen, dann ist es ratsam, dass jemand schreibt, warum er Sie in dieser Branche sieht. Auch hier sollte es von einer Person verfasst worden sein, der man Glauben schenken kann.
Beispiel: Während seines Studiums „Gesundheitsmanagement“ hat Herr Müller sich rührend um seine pflegedürftige Mutter gekümmert, dass ich mir immer dachte, Behinderten- und Jugendbetreuung wäre die bessere Berufswahl gewesen. Danken möchte ich ihm auch für seine Unterstützung meinen Bruder (Pubertät) wieder auf den rechten Weg gebracht zu haben. Anna Mauer, sozialhilfeverbund XY
Bitte bedenken Sie, dass Lügen hier kurze Beine haben und niemanden etwas bringen. Es geht nicht darum, jemanden was aufs Auge zu drücken, sondern darüber nach zu denken, ob und wann man jene Kompetenzen (Erfahrungsbereiche, Soft Skills,…) schon eingesetzt hat, die im Lebenslauf nicht erfasst wurden und an die man bis jetzt gar nicht gedacht hat. Diese Kompetenzen sollen auch, wenn passend, im Lebenslauf hinzu gefügt werden. Im Beispiel „Branchenwechsel“ erfolgt im Lebenslauf bei der letzten Position (von wo auch das Referenzschreiben stammt), die Ergänzung bei Aufgabenbereiche, „branchenübergreifendes Denken (Automotiv, Umwelttechnik, Pharma)“.
Aus der Erfahrung mit meinen Kund:innen weiß ich, dass mehr Kompetenzen vorhanden sind, als im Lebenslauf zu lesen sind. Also machen Sie sich auf die Suche nach jenen Schlüsselqualifikationen, die Ihr zukünftiger Arbeitgeber in allen Lebensläufen suchen wird.
Versteckte Kompetenzen finden, im Lebenslauf anführen und mittels Referenzschreiben aussagekräftiger wirken lassen.
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