„Und was machen Sie so beruflich?“ und „Wie geht es dir – Was machst du so die ganze Zeit?“ sind jene Fragen die Ihre berufliche Welt radikal verändern kann. Es sind Einladungen zum persönlichen ICH Branding (Human Branding, sich als Person zur einzigartigen Marke machen). Diese Fragen sind jedes Mal eine Aufforderung sich nachhaltig in die Erinnerung des anderen brennen zu dürfen. Es liegt an uns in welcher Form wir diese Chance nutzen und welche Eindrücke wir hinterlassen.
Meistens bleiben die Chancen ungenutzt, nämlich dann wenn unser Hirnkasterl wieder einmal faul auf der Couch liegt. Bedenkt man, dass wir laut einer neuen Studie nur 11% unserer Hirnkapazität nutzen, ist das nicht verwunderlich. Oder eine andere Erklärung ist, dass wir in unseren Breitengraden und Kulturen nicht gelernt haben, uns knackig und charismatisch zu präsentieren. Auf gut deutsch – zu verkaufen! Bei uns lernen wir brav uns ja nicht in den Vordergrund zu stellen und aufzufallen, sondern schön im Durchschnitt zu bleiben. Wenn man aber einen Traumjob will, dann gilt es Aufmerksamkeit zu generieren. So machten und machen das noch immer die Erfolgreichen, die halten uns die ganze Zeit vor die Nase, was sie nicht alles können und erreicht haben. Nach oben kommt man, weil einem etwas zugetraut wird, weil man gutes Vitamin B hat, oder weil man diese Position nur besetzen soll damit ein anderer auf dessen Kosten brillieren kann. Sollten Sie sich zu erster Kategorie zählen und beruflich hinauf oder zu Ihrem Traumjob wollen, dann empfehle ich Ihnen den Elevator Pitch, eine Methode, mit der man seine Idee, oder Kompetenz prägnant und vor allem einprägsam präsentieren kann. Seine Wurzeln findet man im Verkaufsgespräch der 80er Jahre, wo man in Fahrstühlen seine Vorgesetzten von seinen Leistungen/Ideen überzeugt hat. (elevator=Fahrstuhl, pitch=Wurf im Sport)
Das Ziel des Elevator Pitch ist, andere von einer Idee zu überzeugen, Arbeitsleistung ins rechte Licht zu rücken oder Neugierde zu erzeugen. In einer kurzen Zeit, ca. 30 – 60 Sekunden (die Zeit, die ein Aufzug braucht), vermittelt man mit Worten oder auch Zeichnungen/Gegenständen, vor allem sehr bildhaft, seine Idee wichtigen Entscheidungsträger:innen.
Wenn Sie als „Expert:in“ gelten wollen, beginnen Sie, Menschen für sich zu gewinnen. Das tun wir vor allem dann, wenn wir selbst gut über uns reden. Also zum Beispiel: Frage: „Na, wie geht’s?“, Antwort: „Ja, geht ganz gut und dir?“ Na werden Erinnerung wach? Ja, das haben wir so gelernt. 08/15-Antwort. Ganz anders wirken wir, wenn wir statt dessen antworten: „Sehr gut, danke, denn gestern konnte ich meine Kollegin aufmuntern, nicht die Nerven zu verlieren, weil sie eine Jobabsage erhalten hat, sondern besser solle sie sich trauen nachzufragen, woran es gelegen ist. Sie hat es tatsächlich gemacht, führte ein gutes Telefonat und hat eine zweite Chance, also einen weiteren Termin, bekommen. Und jetzt lädt sie mich auf einen Kaffee als Dankeschön ein. Ich freue mich so für sie….. (wahre Geschichte).“ Was hier in Erinnerung bleibt, ist – meine Freundin kann gut motivieren oder da hol ich mir gegebenenfalls auch mal einen Tipp. Überzeugen Sie alle in Ihrem Umfeld von Ihren Fähigkeiten, nicht nur im beruflichen Kontext. Ihre Bekannten könnten irgendwann auch Ihre Kund:innen werden oder auch Ihre Empfehlung bei einem neuen Arbeitgeber. Sprechen Sie über gelungene Tätigkeiten. Immer! Das einzige was schlimmer ist, als „ja geht ehhhh gut“ wäre, bei der Frage, wie geht es dir, zu jammern zu beginnen. Wenn wir ständig jammern, sudern, über andere schimpfen zeigen wir unbewusst auf, dass wir mehr das Negative im Visier haben, als das Positive. Wir sprechen dann vielleicht die Sprache vieler Menschen und wirken sympathisch, weil die anderen dann mit ihren Problemen nicht allein da stehen (das Leben lebt sich schon leichter, wenn es den anderen auch schlecht geht, ja leider so denken wir) – kompetent wirken wir auf gar keinen Fall, das ist sicher. Wenn Sie öfters über Erfolge berichten, werden sich die anderen, im Falle des Falles an Sie erinnern. Wenn sie dann gefragt werden, du in unserem Team brauchen wir einen Motivationsprofi, werden Sie aufgrund Ihrer Erzählungen (jedoch nur wenn diese echt wirken) in deren Gedächtnis huschen und die Person wird sie empfehlen. Oder haben Sie schon mal Schlechtredner empfohlen?
Anleitung für Ihren Elevator Pitch „Wie geht es Ihnen?“:
1. Notieren oder überdenken Sie Ihre kleinen Erfolge des Tages. Jene, die Ihre Kompetenzen unterstreichen und Ihren Traumjob fördern und jene, über die Sie sich wirklich freuen. Es dürfen auch Große sein, oder Mikrokleine – finden Sie einfach welche.
2. Was haben Sie gemacht, wie konkret sind Sie vorgegangen und welchen Nutzen hatte die andere(n) Person(en) davon? Welche Ihrer Kompetenzen soll durch die Erzählung in Erinnerung bleiben?
3. 30 Sekunden, nicht länger. Weiter reden können Sie dann, wenn Sie wahrnehmen, dass Sie auf Interesse stoßen. Sonst aufhören und Gegenfrage stellen, zumindest „und wie geht es Ihnen?“
Vorsicht! Nicht in die Narzissmusfalle tappen! Es geht darum, Ihre Kompetenz und Freude zum Ausdruck zu bringen, nicht andere mit Eigenlob zu tyrannisieren. Charisma kommt dann ins Spiel, wenn Ihr Interesse beim anderen bleibt und die Person sich bei Ihnen wohl fühlt.
Beispiel Elevator Pitch „Wie geht es Ihnen/dir?“
Für Projektleiter: Zur Zeit am Höhenflug. Wir haben diese Woche um einen Geldgeber gebangt, weil er uns abspringen wollte. Das hätte das Aus für das Projekt bedeutet. Und dann ist mir rechtzeitig die Geschichte mit den Beatles eingefallen. Da hat es ja einen anderen 4. Beatle gegeben, der sich vor dem Erfolg der Beatle verabschiedet hat, mit der Argumentation, dass aus der Gruppe nie was werden wird. Kurz darauf haben die Beatles mit dem neuen 4. das war der Georg so viel ich weiß, dann ihren ersten Erfolg. Ich möchte nicht der Typ sein, der muss sich ja jeden Tag im Spiegel angeheult haben. Die Geschichte hat unseren Geldgeber kurz zum Schmunzeln gebracht und ihn überzeugt, dem Ganzen noch 2 Monate zu geben. Ich bin so erleichtert, denn dieses Projekt wird die Bekanntheit von Graz deutlich steigern. Sorry, du weißt ja wie das ist, wenn man so begeistert von einem Projekt ist, wie geht es dir?
Anleitung für Ihren Elevator Pitch „Was machen Sie beruflich?“
1. Wer ist Ihr:e Gesprächspartner:in? Ist für diese Person Ihr Job, Ihre Position oder einzelne Tätigkeiten interessanter? Oder haben Sie von dieser Person gar keine Idee oder Infos und müssen Ihren Elevator Pitch allgemein halten?
2. Was macht Sie in Ihrem Job anders als die anderen, was macht Sie interessant und einzigartig? Wodurch können Sie die Aufmerksamkeit des anderen gewinnen?
3. Der Anfang ist entscheidend, das Ende bleibt in Erinnerung! Womit gewinnen Sie in den ersten Sekunden die Aufmerksamkeit und was soll am Ende in Erinnerung bleiben?
4. Ihre mentale Einstellung bestimmt Ihre Körperhaltung. Machen Sie den Elevator Pitch nur, wenn Sie von dem Gesagten überzeugt sind. Sonst ändern Sie bitte den Text. Wenn Sie sich unsicher fühlen, werden sie eher die Schultern hängen lassen und den Augenkontakt nicht halten können. Wenn Sie es auswendig gelernt haben und nur brillieren wollen, dann werden Sie eher die Hände verschränken und die Augen werden zu anderen Personen abschweifen, um heraus zu finden, ob Sie im Mittelpunkt stehen. Das alles wirkt dann unecht und der andere fühlt sich übergangen. Deshalb üben, üben, üben. Finden Sie und üben Sie jenen Text (ca. 45 Sekunden), von dem Sie selbst überzeugt sind.
Beispiele für Ihren Elevator Pitch „Was machen Sie beruflich?“
A. Doria: I make dream jobs come true! Wie schaut denn Ihr Traumjob aus? Ich zeige Menschen wie sie mit außergewöhnlicher Kommunikation ihre Kompetenz beweisen können und dadurch im Bewerbungsprozess punkten oder ihr Start up gut positionieren können. Dazu verwende ich jene Methoden die zum aktuellen Zeitpunkt am besten wirken. Zur Zeit sind das der Elevator Pitch, Guerilla und NeuroMarketing und Storytelling. Damit lernen meine Teilnehmer:innen und Kund:innen andere von sich zu überzeugen und in ihren Bann zu ziehen. Damit so vielen Menschen als möglich meine Expertise nutzen können, habe ich die Karrieregarage gegründet. Ein kreativer Ort an dem neue Karriereideen entstehen, entwickelt und umgesetzt werden. Interessiert? Dann kommen Sie zu einem Karrieregaragentreffen, hier meine Karte. Melden Sie sich, denn Sie brauchen eine VIP Einladung und die sind rar.
B. Verpackungsdesignerin: Kleider machen Leute! Und ich kleide Produkte neu ein. Damit z. B. Ihre Kund:innen sich auf die Produkte freuen, wie auf die Geschenke unterm Weihnachtsbaum. Dann reden alle über sie und Sie sparen sich Geld für Werbung. Schon Steve Jobs wusste seine Kunden aufgrund der exklusiven Verpackung zu gewinnen, mit großem Erfolg. Wenn Sie interessiert sind und 10 Minuten Zeit haben, dann zeige ich Ihnen jetzt sofort, wie ich zum Beispiel Ihre Produkte erfolgsbringend aufmascherln kann. Jetzt?
Anleitung Elevator Pitch „Also dann erzählen Sie mir von Ihrer Idee?“
1. Wer ist Ihr Gegenüber? Vorgesetzte:r, gleiche oder andere Branche, Kolleg:innen,… Echte Kommunikation bedeutet das eigene Haus zu verlassen und an die Tür des anderen zu klopfen, sagte Albert Camus. Sprechen Sie die Sprache der Person, die Sie überzeugen wollen.
2. Was genau ist Ihre Idee? Was kann sie, was tut sie?
3. Welchen Nutzen bringt Ihre Idee? Welche Vorteile hat Ihr Gegenüber, dessen Mitarbeiter:in, dessen Kund:in, die Gesellschaft durch diese Idee?
4. Was ist der USP (Alleinstellungsmerkmal) und der ESP (Emotionaler Kundennutzen) dieser Idee? Was unterscheidet diese Idee von anderen, was macht sie so besonders? Welche Emotionen des Kunden werden dadurch gestillt? Erinnern Sie sich, wir kaufen Coca Cola statt no name cola für die Party, weil wir nicht als Schnorrer da stehen wollen, nicht weil es uns besser schmeckt (das sagen wir nur nach außen).
5. Was soll nach dem Pitch passieren? Welche Reaktion wünschen Sie sich, welcher Schritt soll dadurch eingeleitet werden?
6. Dieser Elevator Pitch kann bis zu zwei Minuten dauern, aber dann ist Schluss.
Beispiele Elevator Pitch „Also dann erzählen Sie mir von Ihrer Idee.“
A. Wie oft haben Sie sich schon gewünscht, Ihre Mitarbeiter:innen würden sich für ihre Tätigkeit genauso interessieren, wie für ihre Handynachrichten? Wir haben ein Programm entwickelt, dass die Tätigkeiten von Mitarbeiter:innen bewertet und darauf hin Feedback schickt, das so interessant und witzig ist, dass jede:r Mitarbeiter:in wissen will, wie man in der Bewertung abschneidet und besser werden kann. Dabei achtet das Programm, dass die Motivation im Vordergrund steht und nicht die Kritik. Persönliche Nachrichten aus Facebook, WhatsApp und co werden schlagartig uninteressant und die Arbeit erhält wieder die volle Aufmerksamkeit, weil es von den Mitarbeiter:innen mit einem Spiel verglichen wird. Dieses Programm wurde in Amerika entwickelt und wird bereits bei weltweiten Unternehmen wie Max AG und KOJO GmbH mit Erfolg eingesetzt. Die Zeit und das Geldersparnis ist enorm, was eine MasterStudie des Institutes für Verhaltensforschung aus Virginia beweist. Mit dem Einsatz von MOTIVATORBOOK steigern Sie zusätzlich Ihr Employer Branding, welches derzeit hinter Unternehmen Atme und Foxet steht. Die besten Mitarbeiter:innen werden durch diese Programm, das weltweite Anerkennung genießt, bei Ihnen arbeiten wollen. Zur Zeit können wir nur 5 Unternehmen aus Österreich das Programm anbieten, die nächsten Lizenzen gibt es erst wieder 2016. Interessiert wie es genau funktioniert, die Aufmerksamkeit Ihrer Mitarbeiter:innen vom Handy auf Ihre Aufgabengebiete zurück lenken können?
B. Schönen guten Tag. Wir hoffen, dass Mittagessen hat gut geschmeckt. Wir alle kennen die Tücken des Biorhythmus nach dem Essen. Deshalb möchten wir Sie zu Beginn zu einem Kaffee einladen. Ich sehe Sie bevorzugen Nespresso. Sie wissen wir möchten Sie von unserem Fairtrade Kaffee JINNOGALPA überzeugen. Hat der Kaffee gut geschmeckt? Was macht diesen Kaffee hier für Sie so unwiderstehlich, dass Sie keinen anderen kaufen möchten? (Während die Teilnehmer ihren Kaffee sichtlich genießen, sprechen sie über den exzellenten Geschmack von Nespresso. Jedoch war ein anderer Kaffee in der Kapsel!!) Dieser Kaffee (auf den Kaffee deuten) ist Ihrer Meinung nach der Beste? Zustimmung. Meine Damen und Herren, das war kein Nespresso. Das ist JINNOGALPA ein Kaffee, der auf einem Land in Südamerika wächst, das den Einheimischen zurückgegeben wurde, und nun von Ihnen angebaut, gemahlen und vertrieben wird. Sie fragen sich, wie er den Weg in die Nespressomaschine gefunden hat? Durch diese Edelstahlkapsel. Verwendbar für alle Nespressomaschine, (mit Unterton: diese wollen wir Ihnen weiterhin lassen ;-)). Umweltfreundlich, aluminiumfrei und der Kaffee darin echtes Fairtrade und laut Ihrer eigenen Aussage exzellent, der Preis der selbe. Was halten Sie davon?
…und HIER gibt es noch mehr interessante Tipps von Doria!