Gleich zu Beginn eine wichtige Frage: „Wodurch ist Ihnen persönlich ein Mensch sympathisch?“ Natürlich gibt es da diese „Chemie“, die beim ersten Kontakt eine Hinzu-Bewegung zwischen zwei Menschen auslöst. Bloß wenn diese Chemie nicht da ist, heißt das nicht automatisch, dass man nicht sympathisch werden kann, Chemie kann man auch „manuell“ auslösen! Denn am ehesten kommen wir uns näher, wenn wir beim Reden auf Ähnlichkeiten treffen. Da kann man sich sogar sehr unsympathisch sein und kaum entdeckt man ein ähnliches Interesse, herrscht Einigkeit pur. Aus eigener Erfahrung: Ein ehemaliger Arbeitskollege konnte unseren Grafiker nicht ausstehen. Ein geschäftlicher Brunch stand an und kaum erblickte mein Kollege unseren Grafiker ging das Maulen und Schlechtreden los. Als wir dann um ein gemeinsames Gespräch nicht umhin kamen, der Zufall ist immer gnädig, kam abgöttische Liebe ins Spiel. Der Auslöser – FC Red Bull Salzburg!! Adieu rationales „ich mag dich nicht“, da wirkten plötzlich ganz andere Mächte.
Und wenn Sie diese Erkenntnis nun ganz bewusst einsetzen, können Sie den Menschen in den Personaler:innen ganz unbewusst erreichen. Recherchieren im Internet ist hier der Schlüssel zum Erfolg. Finden Sie einfach heraus, welchem Hobby der/die Empfänger:in nachgeht. Ein Hoch auf facebook, Xing und co, da wird fast jeder fündig. Das haben Teilnehmer:innen eines Karrieregaragentreffens ausprobiert. Mit Erfolg. Alle konnten rückbestätigen, dass die Sympathie durch diese Methode gestiegen ist. Was haben Sie anders gemacht? Im Lebenslauf führten Sie, wann immer es ging, ein entdecktes Hobby der Personaler:innen und des zukünftigen Chefs an. Jedoch nur jenes Hobby, dass sie glaubwürdig vertreten konnten (aufgrund Interesse in der Vergangenheit, oder tatsächlich aktuell, oder weil sie auf jeden Fall darüber reden können). Im Gespräch wurden sie fast immer auf ihr Hobby angesprochen und small talk lief easier, Sympathie stieg. Eine Teilnehmerin erzählte, dass die Personalchefin sie nicht darauf angesprochen hat. Darauf hin, wies sie selbst darauf hin, dass sie im Internet gelesen hatte, dass sie sich ja auch für Wandern interessiert und der small talk wertete ebenfalls das Gespräch auf.
Was passiert beim „künstlichen“ sympathisch werden? Gemeinsamkeiten machen sympathisch und wenn auch nur für einen kurzen Moment – es reicht um positiver in Erinnerung zu bleiben. Bedenken Sie: Die Sympathie des/der Interviewer:in aus der Personalabteilung brauchen Sie, um in die nächste Runde zu kommen. Die Sympathie des Chefs, weil diese:r die endgültige Entscheidung treffen und mit Ihnen direkt arbeiten wird.
Wegen dem Hobby allein bekommen Sie keinen Job. Wenn jedoch bei einer Zwischen- oder Endauswahl die Entscheidung zwischen zwei fachlich gleich guten Bewerber:innen getroffen werden muss, entscheidet die Sympathie. Weil wir alle Menschen sind und in die Statistik „85% der Entscheidungen treffen wir unbewusst!! “ fallen. Sorry für alle, die lieber rational unterwegs sind, das ist die Wahrheit.
Und bitte hier setzen wir voraus, dass angeführte Hobbys auf Ehrlichkeit basieren. Wenn Sie hier zu lügen beginnen und ein Hobby nur anführen, weil Sie es gelesen haben und damit eigentlich nichts am Hut haben, vergessen Sie es, das spürt der andere. Hier gilt Native Advertising (wenn es sich echt anfühlt) ein zu setzen.
Für alle die kein gemeinsames Hobby finden, nicht wissen wer der/die Interviewpartner:in sein wird, oder auf die ein ganzes Auswahlkomitee wartet, gilt: Das Interesse soll wie schon oft in Ratgebern angeführt, die beruflichen Ambitionen unterstreichen. Und ich empfehle generell statt dem Wort Hobby, das Wort Interesse zu verwenden.
HIER geht es weiter mit tollen Tipps von Doria!